Mittwoch, 31. März 2010

Toxische Trilogie

• Zyankali wird vom menschlichen Organismus nicht immer gut vertragen und sollte daher nur in kleinen Mengen genossen werden.
• Zyankali verliert seinen unangenehm bitteren Geschmack, wenn man es großzügig mit Arsen streckt.
• Der bedauernswerte Karl mit dem bläulichen Teint wurde Cyan-Kalli genannt und von den ängstlichen Mädels niemals geküsst.
• Ich wollte unbedingt das letzte Wort haben, und jetzt hab ich Zytotoxizität. Und jetzt weiß ich nicht, was ich damit anfangen soll.

Dienstag, 30. März 2010

Karriere machen leichtgemacht

• Keine Papiere wegwerfen, sondern in Klarsichthüllen gebündelt ordentlich auf dem Schreibtisch stapeln. Unauffällig als Müll kennzeichnen, so bewahrt man den Überblick.
• Auch wenn es nicht nötig ist, mindestens ein Mal pro Stunde dynamisch durch die Flure rennen.
• Gesendete E-Mails so oft wie glaubwürdig mit „wichtig“ markieren.
• Dokumente auch mal auf A3 ausdrucken, das wirkt ehrfurchtgebietend.
• Niemals den ersten vorgeschlagenen Termin für ein Meeting akzeptieren.
• Am Geburtstag des Chefs Urlaub nehmen und dann zum Gratulieren doch extra ins Büro kommen.
• Wer skypt: öfter mal den Status auf „beschäftigt“ stellen.
• Beim eigenen Arbeitspensum übertreiben, dabei aber trotzdem unterfordert, wenn auch nicht gelangweilt wirken.
• Die Meinung des Chefs wiederholen und dabei so tun, als müsse man leider widersprechen.
• Vorschläge von Praktikanten öffentlich loben bzw. sagen, dass sie jetzt die bessere Idee hatten als man selber. Sparsam angewendet wirkt das souverän und lässt einem die Praktikanten aus der Hand fressen. Dann kann man sie besser ausnutzen.

Montag, 29. März 2010

Idioten-Trilogie 2

• Vermisstenmeldung: Gesucht wird mein Verstand. Er hört auf den Namen Horst und ist nicht in der Lage, sich selbständig zu orientieren.
• Überhaupt keine Einfälle haben ist auch keine gute Idee.
• Habe mir ein Castle in Schottland gekauft in der Hoffnung, dadurch geistreich zu werden.
• Mir spuckt da die ganze Zeit was im Kopf rum … kein Wunder, dass sich mein Hirn so matschig anfühlt.
• Muss ich mir Gedanken machen, wenn ich mich bei meinen Selbstgesprächen mit dem falschen Namen anrede?

Freitag, 26. März 2010

Gemischte Trilogie 2

• Ich kann sehr gut piano, aber leider nicht Klavier.
• Ob wohl der blaue Planet jemals wieder nüchtern wird?
• ‚Ich bin total überhascht’ dachte der Kiffer mit offenem Mund.
• Die Langeweile hat ihren ganz eigenen, unverwechselbaren Ödeur.
• Harte Schale, weicher Keks.
• Wenn der Jäger „Reh! Ha!“ brüllen kann, geht es ihm gleich viel besser.

Donnerstag, 25. März 2010

Gemischte Trilogie 1

• In dubio pro meo.
• Ich geh grad mal um den Blog, mir die Gänsefüße vertreten.
• Was passiert eigentlich, wenn ein Klugscheißer Durchfall hat?
• Ist der Huf erst ruiniert, lahmt es sich ganz ungeniert.
• Und dann war da noch der lüsterne Pyromane, der nichts anbrennen ließ.
• In der Mennopause sind nicht nur Frauen etwas weniger kompliziert.
• Angewidert vom Analogkäse? Pech gehabt, Fernsehen ist auch digital Käse.

Mittwoch, 24. März 2010

Professionelle Trilogie

• Ist vielleicht eine Berufskrankheit, aber ich kann noch nicht mal eine Buchstabensuppe essen, ohne Korrektur zu lesen.
• Ich stelle mich im Konfliktfall immer hinter meine Kollegen! So kann ich ihnen leichter in den Rücken fallen.
• Erst buchen die Kunden mich als Kammerjäger. Dann beschweren sie sich über die Einschusslöcher in Boden und Wand. Ich versteh es nicht.
• Niemand merkt, dass ich seit Monaten mit einer Burka in die Meetings komme. Man fand wohl meine Beiträge schon immer schleierhaft.
• Der seekranke Seemann bricht in See und häufig auf neue Ufer.
• Vielleicht sollte ich mich zur Mumie umschulen lassen, dann hätte ich noch reichlich Entwicklungspotential.

Dienstag, 23. März 2010

Reinkarnations-Trilogie

• In diesem Leben wird es wohl nichts mehr mit der Wiedergeburt. Aber ich war da sowieso immer skeptisch.
• Gar nicht so schlecht ist die Reinkarnation als Lottozettel. Da hat man auf jeden Fall die Aussicht auf ein ausgefülltes Leben.
• Es scheint kein Leben vor dem Tod zu geben, aber vielleicht werde ich ja von einem Leben nach dem Tod überrascht. Immer positiv denken!

Montag, 22. März 2010

Leistungsverweigerer-Trilogie

• Der Büroschlaf hat den Vorteil, dass man nur selten die ungesunde Bauchlage einnimmt.
• Nichtstun ist meine Lieblingsbeschäftigung.
• Es sind die dünnen Bretter, die für mich die Welt bedeuten.
• Seit ich mich immer öfter stundenweise zur Lektüre aufs Büroklo zurückziehe, weiß ich das diskrete Reclam-Format wieder sehr zu schätzen.
• Pfeilgerad saust ein kluger Gedanke auf mein Gehirn zu. Reaktionsschnell kann ich mich ducken und der Gefahr ausweichen. Puh, das war knapp.
• Habe das sinnlose, aber wichtig wirkende Hasten durch die Gänge so ausgebaut, dass man mir einen Schuhsohlenabnutzungszuschlag angeboten hat.
• So, dann will ich mal die Hände in den Schoß legen. (Nein, nicht was Sie denken! Wie kann man nur so versaut sein?!? Ich bin nur faul.)

Freitag, 19. März 2010

Hoffnungslose Trilogie

• Die Hoffnung machte sich leise davon. Sie konnte nicht ewig bleiben, und sie wollte ja auch noch viel mehr Menschen verarschen.
• Die Hoffnung starb als letztes.
• I put the off in Hoffnung.

Donnerstag, 18. März 2010

Man soll …

Die Sonne scheint. Es ist warm. Keine idiotischen Autofahrer. Keine durchgeknallten Radfahrer. Die Kunden loben ausführlich. Der Chef grüßt zurück. Schöne Frauen lächeln mich an. Das Leben ist schön. Irgendwas wird heute garantiert noch so richtig schiefgehen.

Mittwoch, 17. März 2010

Ab in die Hölle

Die Person aber, die dafür sorgt, dass in Kelkheim und Umgebung die Straßen mit immer neuen überflüssigen Ampeln verseucht werden, statt, wie es sinnvoll wäre, wie es sich auch anderswo bewährt hat, Kreisel einrichten zu lassen, die den Verkehr besser fließen lassen und auch die Sicherheit erhöhen, diese Person aber soll unverzüglich zur Hölle fahren und in einem Kessel gekocht werden, aus dem sie nur herauskommt, wenn die rote Ampel auf grün schaltet, was sie natürlich niemals tun wird.

Dienstag, 16. März 2010

Auto-Trilogie

• Seit ich einen SUV habe, kann ich Bürgersteige und Radwege viel bequemer zuparken. Es ist einfach herrlich!
• Herrenmenschen erkennt man heutzutage weniger an der Rasse als an ihren bevorzugten Autos: SUVs.
• Ich sammele Unterschriften gegen Parkverbote. Es kann doch gar nicht genug Grünanlagen geben!
• Ist Ihnen schon mal aufgefallen, wie unangenehm neugierig Autofahrer sind? Ständig gucken sie aus dem Fenster!

Montag, 15. März 2010

Ketzergedanken

Gülden züngeln satte Flammen,
Qualm tanzt leicht nach oben hin.
Leider kann ich’s nicht genießen,
Weil ich Teil des Feuers bin.

Freitag, 12. März 2010

Unromantische Trilogie

• Meine Frau versteht mich nicht. Die nächste lasse ich mir garantiert nicht mehr aus Osteuropa kommen.
• Verhörer des Tages: Sie hat „Na endlich! Ja, ich liebe dich auch!“ gesagt, und ich habe komischerweise „Verpiss dich, du Depp!“ verstanden.
• Habe vor kurzem Amor persönlich kennengelernt. Er hat einen Huf und stinkt nach Schwefel. Hab mir schon lange sowas gedacht.

Donnerstag, 11. März 2010

Romantische Trilogie

• Der Gewinner der ersten Staffel von Sauer sucht Frau ist ein gewisser Joachim und heute mit Frau Bundeskanzlerin Merkel verheiratet.
• Undine aber sprach: „Ich glaub ich hab einen im See …“
• „Das wird ein Nachspiel haben!“ „Immerhin. Wo es schon für ein Vorspiel nicht gereicht hat.“

Mittwoch, 10. März 2010

Psycho-Trilogie 2

• Ich werde von Paranoikern verfolgt, und ich fürchte, es werden immer mehr.
• Neinnein, ich bin keinesfalls größenwahnsinnig. Im Gegenteil, ich bin sogar noch viel, viel besser, als ich denke.
• Das herrliche Bewusstsein der eigenen Unfehlbarkeit durchflutet mich stets aufs Neue mit einem wärmenden Strom demütiger Dankbarkeit.
• Ich weiß nicht, was mich gerade mehr bewegt: meine Apathie oder meine Lethargie
• Als Parastoiker fühle ich mich von aller Welt verfolgt, bleibe dabei aber immer äußerst gelassen.

Dienstag, 9. März 2010

Gastbeitrag Rajendra Kumar Pachauri

Zunächst einmal herzlichen Dank an Herrn Hallmackenreuter, dass er mir seinen Blog für meinen Gastbeitrag zur Verfügung stellt. Ich schätze ihn seit langem als unerschrockenen Unterstützer der Klimakatastrophenhysterie, der wie ich niemals zögert, Kritiker oder Zweifler als Ketzer zu verbrennen. (Den dabei entstehenden Feinstaub müssen wir leider als Kollateralschaden in Kauf nehmen.) Genau wie ich hat Herr Hallmackenreuter verstanden, dass nur das konsequente Fälschen von Statistiken und das Verdrehen von Tatsachen zum gewünschen Erfolg führt, nämlich der großzügigen Bewilligung immer neuer Forschungsgelder. Aber es dient ja einem guten Zweck. Dieser heiligt die Mittel. Doch ich schweife ab, noch ehe ich begonnen habe.

Thema meines Gastbeitrags ist die Häufung von Erdbeben in den letzten Monaten. Haiti, Chile, Türkei. Es kann für mich keinen Zweifel geben, dass auch diese durch die Klimakatastrophe verursacht wurden. Meine Theorie, die ich auf Wunsch gerne durch fingierte Forschungsergebnisse unterfüttere, ist diese: Durch die unaufhaltsame Erderwärmung zieht sich der Erdball zusammen. Dadurch prallen die Erdplatten viel stärker und in immer kürzeren Abständen aufeinander. Daraus resultieren die Erdbeben. Auch in nächster Zeit ist mit erhöhtem Erdbebenaufkommen zu rechnen. Ich appeliere an die Führer der Welt, noch viel mehr Geld für die Forschung freizugeben. Nur wenn wir dieses Phänomen gründlich erforschen und verstehen, können wir schlimmeren Schaden von der Erde abwenden. Die Zeit rennt uns davon, jetzt ist nicht die Zeit für Diskussionen. Schon gar nicht für abweichende Meinungen. Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.

Montag, 8. März 2010

Psycho-Trilogie 1

• „Was ist nur los mit mir? Ich erkenne mich kaum wieder! Ach so, Sie sind’s, Herr Schmidt. Sorry, ich hab Sie da mit jemandem verwechselt.“
• Mein Leben würde ohne mich ganz anders verlaufen.
• Kann mich nicht zwischen zwei Übersprunghandlungen entscheiden und mache deshalb erst mal was ganz anderes.
• Manchmal kommt man auch mit Übersprunghandlungen nicht weiter.
• Versehentlich jemanden gegrüßt, den ich gar nicht kenne. Der denkt jetzt wahrscheinlich, dass er unter Hallozinationen leidet.
• Dinge gibt's, die gibt's gar nicht. Und wenn man dann Zeugen sucht, hat wieder keiner was gesehen.

Freitag, 5. März 2010

Gegenwehr

Kaum ist die frühlingsverkündende Flasche mit Frühlingscountdownkalendersojamilch leergetrunken, ist auch schon der Winter wieder da. Man hätte es sich ja denken können, dass er das Feld nicht ohne Widerstand räumt.

Auf der anderen Seite ist das natürlich der beste Beweis für die Wirksamkeit des Kalenders. Vielleicht fällt mir ja in den nächsten Monaten was ein, wie ich in so verfeinern kann, dass Rückschläge ausgeschlossen sind. Hilfreiche Vorschläge werden dankbar entgegengenommen.

Donnerstag, 4. März 2010

Flashmob

Es gilt, über einen Flashmob zu berichten, der sich ganz ohne moderne Kommunikationsmittel bildet. Es ist der immergleiche Flashmob im Supermarkt. Er folgt starren Regeln. Ich betrete den Markt. Die Kassen sind gähnend leer. Ich stürze pfeilgrad zum Regal, entnehme blitzschnell die gewünschte Ware und bin etwa zehn Sekunden nach Betreten des Marktes an der Kasse. Diese zehn Sekunden reichen den anderen Kunden, an allen offenen Kassen lange, sehr lange Schlangen zu bilden. Es kommt mir manchmal sogar so vor, als wären mehr Leute in den Schlangen, als vorher im Markt waren. Vielleicht ist es ja eine Verschwörung gegen mich. Vielleicht sind die Leute in den Schlangen professionelle, hochbezahlte Schlangenbilder. Nur engagiert, um mich in den Wahnsinn zu treiben. Ja, so wird es sein. Mag paranoid klingen. Aber vergessen Sie nie: Auch Paranoiker haben Feinde!

Mittwoch, 3. März 2010

Ironie, Irooft, Iroimmer

Es war einmal vor langer Zeit, da war Deutschland, abgesehen von sehr wenigen Ausnahmen, eine homogen humorarme Zone. Ganz besonders in der Spielart Ironie. Gern schaute man zwar zum Beispiel über den Kanal und lobte den sogenannten englischen Humor unter besonderer Berücksichtigung des englischen Talents zur Selbstironie, aber hierzulande? No fun please, we're German! Jawoll, deutsch sein hieß vor allem, bleischwer ernst und ernstzunehmen zu sein.

Grauenvolle Zeiten. Oder vielleicht doch nicht sooo sehr? Nichts gegen eine entspannt unernste Leichtigkeit des Daseins. Aber der Deutsche quält sich seit einigen Jahren und immer mehr mit einer dermaßen urteutonischen Gründlichkeit so sehr damit ab, diese Ernsthaftigkeit abzuschütteln, dass es fast schon wehtut.

Deutsche Ironie also. Vielen dient sie als Ausrede, um beispielsweise kitschige Schlager hören zu können, die offen zu mögen man sich nicht dürfen traut. Andere stellen zum Beweis der eigenen Nichtspießigkeit Gartenzwerge auf, hahaha, gerne in ironisch-obszönen Posen oder, hahahahaha, nicht weniger ironisch, mit einem Messer im Rücken. Geht es spießiger, geht es verkrampfter?

Schlimmer ist aber die ganz alltägliche Ironie. Nichts und niemand ist im Prinzip auch nur ansatzweise ernst gemeint. Witzigkeit und Ironie sind so weit verbreitet wie Korruption in afrikanischen Ländern. Egal, was ich sage, ich kann mich jederzeit davon distanzieren und das Gegenteil behaupten. Kein Satz mehr ohne integrierte Rückruderoption. Meinungen und Aussagen haben eine noch viel geringere Lebenserwartung als russische Menschenrechtler. Hey, sei kein Langweiler, war doch ein Spaß, war doch ironisch gemeint! Wie praktisch. Kann bitte mal wieder jemand was sagen, das ernst gemeint ist und auf das man sich verlassen kann!?!

Was jetzt diese Entrüstung auf dieser Seite verloren hat, die doch angeblich garaniert sinnfrei ist? Hm … war möglicherweise ironisch gemeint.

Dienstag, 2. März 2010

Alte Schule

Als sich die beiden Gentlemen alter Schule auch nach Stunden nicht einigen konnten, wer dem anderen den Vortritt an der Tür lassen dürfe, wurden beide vom sich auf beiden Seiten bereits meterweit stauenden Pöbel kurzerhand erschlagen.

Montag, 1. März 2010

Frühling!

Heute ist der 1. März – meteorologischer Frühling.
Pünktlich hat sich der Schnee verkrümelt, die Temperaturen sind eindeutig im annehmbaren Bereich.
Die Sonne zeigt sich, wenn auch noch etwas verschämt hinter den Wolken versteckt.
Wenn man genau hingucken würde, könnte man wahrscheinlich schon die ersten Frühlingsblumen entdecken.
Und wem verdanken Sie das alles?
Mir!!!
Weil ich mir im letzten Jahr die Mühe gemacht habe, tonnenweise Sojamilch nach Hause zu schleppen, um einen Frühlingscountdownkalender zu basteln.

Und dermaßen motiviert musste der Frühling ja die Oberhand über den Winter gewinnen.