Montag, 28. September 2015
Sonntag, 20. September 2015
Gute Menschen vs. Gutmenschen. Eine Differenzierung.
Es ist wie so oft. Ein Begriff entsteht, bekommt warum auch
immer eine negative Konnotation, dann setzt die Gegenbewegung ein. So ist es
auch beim Gutmenschen. Nachdem dieser in Verruf geraten war, setzt er jetzt zur
Gegenoffensive an und fragt gekränkt, was denn falsch daran sein könne, ein
guter Mensch zu sein. Dabei ist es ganz einfach. Ein Gutmensch ist, auch wenn
die Grenzen wie so oft im Leben ein wenig fließend sind, etwas ganz anderes als
ein guter Mensch. Ich versuche mal eine Definition. Als Wedernoch habe ich die
nötige Distanz zu beiden Gruppen.
Ein guter Mensch ist freundlich, rücksichtsvoll, zuvorkommend und hilfsbereit. Er hilft, um zu helfen, und das unaufdringlich, ohne großes Gedöns zu machen. Er fragt sich selbst,
was er tun kann, und belehrt nicht andere, was sie zu tun hätten. Er tut auch
mal nichts, wenn es sinnvoller ist, nichts zu tun. Es geht ihm um die Sache,
nicht um ihn selbst. Er ist bei Bedarf für andere da, ohne eine Gegenleistung
zu erwarten, auch wenn keine Freundschaft im Spiel ist. Der gute Mensch kümmert
sich um andere, schenkt vielleicht nur etwas Zeit, wo sonst niemand Zeit
schenkt. Darüber verliert er wie gesagt keine großen Worte. Es reicht ihm,
geholfen zu haben. Und so weiter, und so fort, das ist recht gradlinig und reicht
an Definition. Sie verstehen, worauf ich hinaus will.
Ganz anders der Gutmensch. Wobei es hier ebenfalls zwei Ausprägungen
zu unterscheiden gilt: den naiven und den selbstgefälligen,
selbstgerechten Gutmenschen. Natürlich kann man sie nicht sauber trennen, die
Grenzen sind erneut fließend, es ist im Grunde wie bei verschiedenen Fraktionen
einer Partei.
Beginnen wir mit dem Gutmenschen, der eher aus der naiven
Ecke kommt. Mit stoischer Unbelehrbarkeit sieht er immer nur das Gute im
Menschen. Oft handelt es sich um einen im Prinzip guten Menschen, der sich aber
nicht vorstellen kann, dass der überwiegende Teil der Menschheit nicht ganz so
gut ist. Für alles und jeden hat er Verständnis und eine Erklärung, die nur das
Positive sieht. Für jede Untat findet er eine Entschuldigung. Man kann ihm noch
so oft erklären, dass man das Schlechte meist nur mit robusten Mitteln besiegen
kann, und er wird oder will es nicht verstehen. So ist er mitschuldig daran,
wenn das Schlechte die Überhand gewinnt. Ständig fordert er Dinge zur
Verbesserung der Welt, die man im Prinzip sofort unterschreiben könnte, würden
nicht lästige Details wie z. B. die praktische Durchführbarkeit oder
möglicherweise zu erwartende Folgen dagegen sprechen. Diese Details und mühsames
Abwägen von Pro und Contra überfordern den naiven Gutmenschen.
Kommen wir zur selbstgefälligen, selbstgerechten Variante
des Gutmenschen. Dieser wird schon mit der Moralkeule in der Hand geboren.
Seine überlegene Moral trägt er wie eine Monstranz unübersehbar vor sich her. Er
macht nie einen Hehl daraus, wie gut er ist, sondern brüllt es unüberhörbar in
die Welt. Vom hohen Ross herab predigt er, wie sich andere korrekterweise zu verhalten
haben. Geschmeidig passt er sich den ständig neuen Anforderungen der Political
Correctness an, flink erteilt er Denkverbote, wenn ihm die Gedanken nicht gut
genug erscheinen. Er ist gut informiert, was aktuell als moralisch einwandfrei gilt
– da ist er immer auf der sicheren, weil unangreifbaren Seite. Selbst aktiv
wird er konsequenterweise eher selten, weil er völlig damit ausgelastet ist,
anderen gute Ratschläge für moralisch einwandfreies Handeln zu geben. Wenn er
dann doch mal aktiv wird, belehrt er andere, die schon lange aktiv sind, wie
sie vorzugehen haben. Und natürlich drängt er sich in den Mittelpunkt der
Aufmerksamkeit. Denn es geht dem selbstgefälligen Gutmenschen immer um sein
Ego, niemals um die Sache. Und extrem wichtig ist ihm natürlich auch das gute
Gewissen, das er sich durch sein Tun sichert.
Mit anderen Worten: Der Gutmensch, welcher Art auch immer,
ist in Wahrheit ein ziemlich schlechter Mensch. Wir sollten nicht länger
zulassen, dass die Taten guter Menschen mit dem Werk der Gutmenschen gleichgesetzt
werden. Die Präzision bei der Wortwahl kann ein erster Schritt dazu sein.
Sonntag, 13. September 2015
Was kürzlich geschah
• Zur
missglückten neuen Lockenfrisur kondulieren.
• Entweder
es hakt oder es hackt. Irgendwas ist immer.
• „Ist dir
schon mal aufgefall…“ „Ich glaube, nicht.“ „… dass du einen nie ausreden
lässt?“
• „Mein
Sohn soll später Fensterputzer werden. Ich habe ihm schon mal einen Kasten
Wischertechnik gekauft.“
• „Danke
für unser tolles Date gestern. Kannst du mir das Foto mailen, dass du von mir
gemacht hast? Ich bräuchte es für die Single-Börse.“
• „Sind das
tatsächlich Münzen auf dem Brot?“ „Ja, das ist Ørebrød.“
• „Danke,
wir melden uns.“ „Was? Ich hab doch noch gar nichts gesagt!“ „Eben. Nach einer
vollen Stunde ist das etwas wenig.“
• Blind in
die Tüte mit Russisch Brot greifen und ein „I“ und ein „Q“ ziehen. Man kann
Intelligenz also doch essen.
• Küchentipp:
Wenn Russisch Brot matschig wird, kann man es zu einer Breischrift verarbeiten.
• „Auf
einer Skala von null bis zehn, wie aggress…“ „HALTS MAUL, DU DEPP, SONST GIBT
ES PRÜGEL!“
• Gespräche
virtuos in die gewünschte Richtung lenken und dann vergessen, was man unbedingt
sagen wollte.
• „Nein,
Chef, ich habe nicht geschlafen, sondern nachgedacht.“ „Sie haben geschnarcht.“
„Dann habe ich eben laut gedacht.“
• Eigentlich
suchen wir doch alle nur den einen Menschen, der zu 100 % perfekt ist und über
unsere eigenen 100000000000000 Macken hinwegsieht.
• „Die
Arbeit macht sich nicht von selbst!“ „Ich will ihr wenigstens eine faire Chance
geben.“
• Den Safe
mit den Goldvorräten öffnen und „flieht, ihr Barren, flieht!“ rufen.
• „Dieser
Kuchen macht so gluckernde Geräusche.“ „Das ist ja auch ein Gurgelhupf.“
Montag, 7. September 2015
Aufgeflogen
„Schau mal,
ich bin schwanger.“
„Ähh …“
„Guck, mein
Bauch.“
„Das
täuschst du vor.“
„Wie kommst
du darauf?“
„Denk mal
drüber nach, Horst.“
Dienstag, 1. September 2015
Kuhlauer und andere tierisch schlechte Wortspiele
• Rinder
mit guten Umgangsformen sind sehr kuhltiviert.
• „Schau
mal, der Vogel hat Hörner.“ „Das ist ja auch ein Kuhkuck.“
• Im
Rinderstall mal hinter die Kuhlissen schauen.
• Eine
mittlerweile ausgestorbene Schafrasse sind die Mähandertaler.
• Wenn
Schafe in Schlangenlinien laufen, mähandern sie.
• „Da lachen
ja die Hühner!“ „Hast du sie wieder mit Kichererbsen gefüttert?“
• „Was
macht das Lamm an meinem Schreibtisch?“ „Du sagtest doch, ein Büroschäfchen wär
jetzt gut.“ „Büroschläfchen! Ich sagte Büroschläfchen!“
• Neu für
Faultiere: das AiPhone.
• „Ist dein
Hund betrunken?“ „Nein, der redet immer so, das ist ein Lallmatiner.“
• „Dein
Hund redet extrem viel.“ „Das ist ja auch ein Laberador.“
• Erfahrene
Hunde haben mehr Know-wau.
• „Warum
bewegt sich dieses Kamel so langsam?“ „Das ist ein Lahma.“
• „Ich gehe
gern spazieren und habe mir jetzt als Begleitung einen Hund gekauft.“
„Ich
schwimme gern und hab mir jetzt einen Seehund gekauft.“
• Willst du
nicht endlich mal was gegen die Wollmäuse machen?“ „Das geht nicht, ich bin im
Tierschutz aktiv.“
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