Samstag, 29. Juni 2019

Hochsommer

„Es müsste dringend mal wieder regnen.“
„Finde ich auch. Dann würde ich vor Freude nackt durch den Ort rennen.“
„Hoffentlich bleibt es trocken.“

„Und für den Sommer ist diese Nagerart hier sehr zu empfehlen.“
„Ach, toll! Warum?“
„Das sind Kühlmäuse.“

Samstag, 15. Juni 2019

Hoffnung

Wir leben musikalisch in trostlosen Zeiten. Kein neuer Zustand, ich weiß. Aus dem Radio sülzt nur noch gleichgeschalteter Reichseinheitstrullapop, die öffentlich-rechtlichen Sender machen da wie erwartet keine Ausnahme. Hat schon mal jemand die Herren Mark Forster, Max Giesinger, Johannes Oerding, Wincent Weiss und Philipp Dittberner (kein Anspruch auf Vollständigkeit, ganz im Gegenteil) gleichzeitig in einem Raum gesehen? Klingt alles so, als sei es von gnadenlosen, aber sehr lernfähigen Algorithmen komponiert. Nein, nicht komponiert, geklont. Kitschige schwiegermuttertaugliche Musik, kitschige küchenkalendertaugliche Texte, leider sehr ohrwurmtauglich und hundertprozentig grauenvoll. Da ist der fremdsprachige Trullapop à la Ed Sheeran noch eine Idee erträglicher, weil man da wenigstens die Texte überhören kann. Man wird bescheiden. (Ich könnte noch ein paar Worte über Sarah Connor, Namika, Herbert Grönemeyer und andere Zumutungen verlieren, aber dann würde ich gleichzeitig jeden Lebenswillen verlieren.)

Da überrascht und erfreut es umso mehr, dass eine sehr posthum veröffentliche 3er-Box meines Hausgottes Rory Gallagher bei den hauseigenen jpc-Charts im Bereich Pop/Rock ein paar Tage lang auf der Nr. 1 war. Richtige Musik! Handgemacht! Unfassbar! Nur alte Zausel wie ich kaufen heutzutage noch CDs, das hat alles nichts zu sagen, ich weiß. Aber entzückt war ich trotzdem. Man muss jede Hoffnung nehmen, die man bekommen kann.


Kleiner Nachtrag: Vorübergehend war die Box nicht lieferbar. Ist zwar doof für mich, weil ich etwas länger auf meine Bestellung warten muss, aber ich freue mich trotzdem darüber.

Montag, 10. Juni 2019

Mai-Miszellen

• „Und Sie wollen Ihren Sohn wirklich Karl nennen, Herr Nin-Chen?“
• „Dieses Saiteninstrument klingt wie ein Eulenvogel.“ „Das ist ja auch eine Uhukulele.“
• *läutet eine neue Ära ein* *wird wegen Ruhestörung verhaftet*
• „Dieses Geschirr sieht obszön prunkvoll aus.“ „Das ist ja auch aus Protzellan.“
• „Dieses antike Weltwunder sieht sehr schläfrig aus.“ „Das ist ja auch eine Pyramüde.“
• „In dem Overall siehst du richtig dünn aus.“ „Der ist ja auch aus Schlankenleder.“
• „Der Hase auf dem Gemälde ist ziemlich mager.“ „Der ist ja auch von Dürrer.“
• „Bei der Sanierung dieses Segelschulschiffs wird viel geflucht.“ „Das ist ja auch die Gorch Fuck.“
• „Ah, wie ich sehe, hast du dich schon hässlich eingerichtet.“ „Du meinst häuslich?“ „Nein.“