Freitag, 2. Oktober 2009
Erodierende Gewissheiten 5
Da schreibt man also was, und der Kunde fragt höflich, ob denn bei diesem einen konkreten Satz die Grammatik stimmt, und man weist das entrüstet zurück, weil man ja fehlerlos ist, wie jeder weiß, der einen kennt, aber zur Vorsicht fragt man dann doch lieber die geschätzte Kollegin, die einem zustimmt (bei der Grammatik, leider nicht bei der Fehlerlosigkeit), und dann kommt dieser blöde Lektor und korrigiert einen, gibt also quasi unaufgefordert dem Kunden recht, und da fragt man sich nun doch mit einem dümmlichen Grinsen, ob man am Ende vielleicht sprachlich doch nicht ganz so unfehlbar ist wie immer angenommen … ach nain, das tsiehen jezt wir doch liber gar nicht erst in Erwähgung, das täte dem schwachen Ego überhaupt nicht gut tun.