Heute wollen wir mal recht ausführlich die EU preisen. Heute ist nämlich der Tag, an dem Teil 1 des Glühbirnenverbots in Kraft tritt, welches zu erlassen der EU in ihrer unendlichen Weisheit gefallen hat. Schließlich gilt es, das Weltklima zu retten, und da sich schon so viele andere in Aktionismus überschlagen, kann man da natürlich nicht hintanstehen. Nicht auszudenken, wenn bald wieder Nilpferde im Rhein schwömmen – all diese Bemühungen, mit verschärftem Umweltschutz wieder das Schwimmen im Rhein zu ermöglichen, und dann ist es auf einmal so warm, dass die Viecher nach all den Jahren zurückkommen und einen beißen. Nicht wahrscheinlich, aber man kann bei so was gar nicht vorsichtig genug sein. Außerdem muss man ja auch mal den Herstellern von Stromsparleuchtmitteln was Gutes tun, der Einsatz von deren Lobby soll schließlich nicht umsonst gewesen sein. All die Kreativität, um die angebliche Umweltfreundlichkeit ihrer Produkte nachzuweisen, verdient schon eine gewisse Belohnung. Nicht zu vergessen die Leuchtmittelzulieferer von der Quecksilberindustrie, die jetzt auch schöne neue Absatzquellen haben – das ganze Quecksilber, das demnächst unweigerlich im Hausmüll landet, bietet dafür dann der Sanierungsindustrie herrliche Möglichkeiten. Sehr erfreut werden natürlich auch die Augenärzte sein, denen Patienten, die sich im schummrigen Funzellicht die Augen verdorben haben, die Praxen einrennen werden. Auch der Verkauf von Großdruckbüchern wird im gleichen Zusammenhang steigen. Sogar die Kerzenindustrie wird einen Boom erleben, mit dem sie nicht mehr gerechnet hat, denn da Kerzenlicht heller als eine Energiesparlampe ist, verhindert es, dass man sich abends an einen Tisch setzen muss, der mit bläulichem Energieparlicht mehr verdunkelt als erhellt wird, man also die Speisen nicht mehr erkennen kann und darüber hinaus sein Gegenüber auch noch unweigerlich sch..., äh, unvorteilhaft aussieht. Ein Gesetz und so viele positive Folgen – ist das nicht wunderbar?
Das Gesetz scheint übrigens schon am ersten Tag zu greifen. Ab morgen soll es kälter werden. Offenbar ist das Klima so beeindruckt, um nicht zu sagen eingeschüchtert, dass es in vorauseilendem Gehorsam seinen Wandel einstellt, womöglich sogar einsichtig zurücknimmt. Es scheint ihm ein Licht aufgegangen zu sein.