Montag, 31. Dezember 2012

Unwillen

Manchmal rufe ich mich selbst an. Ich gehe aber nie dran. Denn dank der angezeigten Rufnummer weiß ich, wer der Anrufer ist, und ich mag keine Selbstgespräche führen.

Sonntag, 30. Dezember 2012

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Vor vielen Jahren gehörten die Inspector-Morse-Krimis von Colin Dexter zu meinen absoluten Lieblingskrimis.

Diese Vorliebe teile ich mit den Briten, die ihren Morse auch lieben. So sehr lieben, dass die Morse-Krimis mit John Thaw sehr erfolgreich verfilmt wurden; und weil es nicht unendlich viele Original-Vorlagen gibt, gibt es noch viel mehr Episoden, die extra fürs TV geschrieben wurden. Natürlich nicht von Colin Dexter. Irgendwann hab ich dann die große Morse-DVD-Box gekauft und war auch begeistert.

Wieder etwas später habe ich dann die Morse-Bücher aus dem Regal gezogen und erneut gelesen, immer schön in chronologischer Reihenfolge. Dieses Mal mit deutlich weniger Begeisterung; ja, gut zu lesen sind sie ja, macht durchaus Spaß, aber immer wieder stellten sich Fragen nach der Logik. Vielleicht zählen sie immer noch zu meinen bevorzugten Krimis, vielleicht würde ich sie sogar weiterempfehlen, aber nicht mehr mit allzu großem Nachdruck.

Und dann habe ich (meist unmittelbar) nach der Lektüre die jeweils dazugehörende Verfilmung gesehen. Jaja, man soll keine Verfilmungen von Büchern sehen, die man schätzt; jaja, ein Film muss Abkürzungen finden, um ein Buch in 100 Minuten zu zwängen; jaja, ein Film kann gar nicht alles wiedergeben, was im Buch enthalten ist. Aber muss man so in die Handlung eingreifen, dass z. B. die falsche Fährte im Buch zur Lösung im Film wird? NEIN, NEIN, NEIN.

Quasi zwei Enttäuschungen auf einen Streich. Das Leben kann sehr grausam sein.

Samstag, 22. Dezember 2012

Bond. James Bond.

So. Es ist vollbracht. In wochenlanger Arbeit habe ich mich durch die große James-Bond-Jubiläumsbox gesehen. 22 Scheiben. Dazu Skyfall im Kino. Jetzt ist es Zeit für ein Fazit:

Bester Film: On Her Majesty's Secret Service
Bester Bond: Roger Moore
Beste Bondine: Diana Rigg (On Her Majesty's Secret Service)
Bester Bösewicht: Gert Fröbe (Goldfinger)
Bestes Bond-Auto: Aston Martin DB5 (Goldfinger etc.)
Bestes Nicht-Bond-Auto: Toyota 2000 GT (You Only Live Twice)
Beste Verfolgungsjagd: For Your Eyes Only (Mit der Ente)
Beste Eingangs-Sequenz: Octopussy
Bester Stunt: 360-Grad-Auto-Schraube (The Man with the Golden Gun)
Bester Showdown: The Man with the Golden Gun
Beste Location: Rio de Janeiro (Moonraker)
Bester Song: Goldfinger (Shirley Bassey)

Zugegeben, das eine oder andere Urteil mag an einem anderen Tag in anderer Laune anders ausfallen (Warum Rio und nicht Istanbul? Warum Roger Moore und nicht Sean Connery? Warum Gert Fröbe und nicht Christoper Lee? Warum Diana Rigg und nicht Carole Bouquet oder Eva Green?); das ändert aber nichts daran, dass meine Entscheidungen maßgeblich für die Bond-Forschung sind. Was gut ist, bestimme immer noch ich.

Mittwoch, 19. Dezember 2012

Deutschland vs. Großbritannien


Warum auch immer das so ist, aber der Deutsche ist ums Verplatzen nicht in der Lage, eine gescheite Schlange zu bilden. Ist wahrscheinlich unter seiner Würde. Entweder er verteilt sich willenlos im Raum, so dass man beim besten Willen nicht mehr erkennen kann, welche Reihenfolge die richtige ist, oder er drängelt sich unter Einsatz aller verfügbaren Ellenbogen vor. Im Unterschied dazu beweist der Brite jederzeit, dass das Bilden einer korrekten Schlange nun wirklich kein Hexenwerk ist. Das gilt selbstverständlich nicht nur in Postfilialen. Hmpf.

Sonntag, 16. Dezember 2012

Was kürzlich geschah

 Neue Geschäftsidee für effektivere Viehhaltung: Rinderställe mit muhdularem System.
• Habe mir meinen Penis operativ verkleinern lassen und kann jetzt endlich Hosen von der Stange tragen.
• „Egal, zu welchem Friseur ich gehe, er schneidet immer zu viel ab.“ „Die haben sich wohl gegen dich verschoren.“
• Ganz großer Erfolg der Kampagne „Don't think & drive!“. Immer mehr Autofahrer beteiligen sich mit vorbildlichem Engagement.
• „Ach, lecken Sie mich doch im Arsch. Aber setzen Sie sich besser vorher eine Sonnenbrille auf.“
• Die Zeit geht auch an mir nicht spurlos vorüber. Von Jahr zu Jahr sehe ich besser aus.

Sonntag, 9. Dezember 2012

Business-Plan (für Klimaforscher)

Man erinnere sich daran, dass die Menschen nichts mehr lieben als die Angst vor abstrakten Gefahren.
Man schließe sich mit anderen Klimaforschern zusammen, um gemeinsam überzeugender Furcht und Schrecken verbreiten zu können.
Man denke daran, dass der Mensch zum Größenwahn neigt, und erkläre, dass das Klima ab sofort menschgemacht sei – mit katastrophalen Folgen.
Man erkläre willkürlich einen bestimmten Zeitraum, der eher kühl ausgefallen war, zum Maß aller Dinge. Etwa drei Jahrzehnte reichen völlig.
Man lasse sich nicht davon beirren, dass drei Jahrzehnte im Vergleich zur Erdgeschichte ein Fliegenschiss sind.
Man erkläre dann jeden folgenden Monat unterschiedslos als zu warm. Zur Not behelfe man sich mit Heizpilzen an den Mess-Stationen.
Man verkünde nach ein oder zwei eher milden und schneearmen Wintern, dass es nie wieder richtige Winter geben werde und alle Wintersportorte im Grunde einpacken können.
Man verlange mehr Forschungsgelder, um das Phänomen erforschen zu können.
Man ignoriere souverän, dass sich das Klima schon immer geändert hat, und das auch kurzfristig.
Man ignoriere souverän, dass unser momentanes Klima immer noch kälter ist als das durchschnittliche Klima der Weltgeschichte.
Man schließe sich mit anderen Gruppen zusammen, die ebenfalls von einer Klimakatastrophe Geld profitieren können, z. B. Politikern, der Presse (only bad news is good news) oder den Herstellern von vermeintlich klimarettenden Technologien wie Solaranlagen.
Man definiere eine konkrete Ursache der Klimakatastrophe, z. B. CO2. Differenziertes Argumentieren, weil das Klima eine überaus komplexe Materie ist, die noch niemand zur Gänze durchschaut hat, was seriöse Forscher auch jederzeit bestätigen werden, führt nur zur überflüssigen Überforderung und Verunsicherung der Zielgruppen.
Man verlange noch mehr Forschungsgelder.
Man rücke Kritiker in die Nähe von Irren und erkläre sie für nicht zurechnungsfähig.
Man behaupte, Kritiker seien von der Industrie gekauft.
Man nehme es mit den Tatsachen nicht so genau; wenn einem Fehler oder Fälschungen nachgewiesen werden, kritisiere man die Kritiker als Kleingeister, die einfach nur die Dramatik der Sache insgesamt nicht verstanden haben.
Man lasse sich nicht davon irritieren, dass es auf einmal wieder „richtige“ Winter mit Schnee im Überfluss gibt und erkläre das forsch zum besten Beweis für die Klimakatastrophe.
Man verlange noch viel mehr Forschungsgelder.
Man lenke überzeugend davon ab, dass die Erde deutlich dringendere Probleme hat, z. B. die Überbevölkerung.
Man verlange noch viel, viel mehr Forschungsgelder.

Samstag, 1. Dezember 2012